Die Handschriften
Auf diesen Internetseiten werden Melodien von Kirchenliedern finnischer Handschriften aus dem 16. und 17. Jahrhundert präsentiert (auf Finnisch etwas ausführlicher als in den anderen Sprachen), siehe Über die Handschriften. Die Loimijoki-Handschrift dürfte die älteste umfangreiche Sammlung von Liedmelodien aus dem Schwedischen Reich sein. Die ausgeschriebenen Melodien haben ihre Herkunft möglicherweise in den 80er Jahren des 16. Jahrhunderts und scheinen aus deutschen Quellen kopiert worden zu sein. Die meisten haben Textanfänge auf Schwedisch, einige von ihnen jedoch keinerlei Texte. Einige Melodien waren weder in Schweden noch in Finnland in allgemeinem Gebrauch.
Die bekannteste der Handschriften ist die Kangasala-Handschrift, die von Jacobus Francisci im Jahr 1624 geschrieben wurde und sowohl auf schwedischen als auch auf finnischen Gesangbüchern basiert. Zwei Handschriften, die aus Ilmajoki in Ostbottnien stammen, sind Kangasala 1624 ziemlich ähnlich. Liber Templi Ilmolensis ist wahrscheinlich älter und Notae Psalmorum jünger als sie.
Die Editionen
Auf der Grundlage dieser drei Handschriften ist die Internet-Edition Alte Liedmelodien zusammengestellt und in heutige Notation überführt worden. Dadurch kann man die originalen Notenbilder von 198 Liedweisen betrachten. Die Reihenfolge der Melodien folgt hauptsächlich der im schwedischen Gesangbuch von 1589, sie können aber auch entsprechend der Reihenfolge in anderen Gesangbüchern betrachtet werden: der im finnischen Gesangbuch Hemmings von Masku (1605), in den finnischen Gesangbüchern aus den Jahren 1701 und 1986, im schwedischen Gesangbuch von 1695 und im Gesangbuch der Schwedischen Kirche (1986) sowie alphabetisch nach den allgemein bekannten deutschen oder lateinischen Textanfängen, die mit den fraglichen Melodien verbunden wurden. Auf der Grundlage der Loimijoki-Handschrift, deren Auswahl der Melodien sich von derjenigen der anderen unterscheidet, wurde die Loimijoki-Edition eingerichtet.
Die Editionen basieren auf der Dissertation (1976) von Dozent T. Ilmari Haapalainen und auf gemeinsamen Forschungsarbeiten, die er anfang des 21. Jahrhunderts mit Professor Erkki Tuppurainen durchführte. Diese wurde hauptsächlich in der Kuopioer Abteilung der finnischen Musikhochschule Sibelius-Akademie durchgeführt und von der Finnischen Kulturstiftung, der Kulturfonden för Sverige och Finland (Kulturstiftung für Schweden und Finnland) und der Luterilaisen kulttuurin säätiö (Stiftung für lutherische Kultur) unterstützt.
Aufnahmen der originalen Notenbilder und Notation der Edition: Erkki Tuppurainen
Technische Gestaltung: Timo Lehtonen
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